Polytechnische Schule Waidhofen/Thaya
23.10.2020Executive Summary
Die Gemeinde Waidhofen an der Thaya hat eine thermische Gesamtsanierung des 1923 errichteten und 1965 umgebauten Gebäude der Polytechnischen Schule vorgenommen. Das Gebäude besteht aus Erdgeschoß und Obergeschoß und ist zu einem kleinen Teil unterkellert.
Das Gebäude wurde im Rahmen der Sanierung um ein weiteres Geschoß sowie Erweiterungen auf der West- und der Nordseite ergänzt. Der Bereich des Bestandes wurde dabei auf einen dem Neubau ebenbürtigen thermischen Stand saniert.
Die Brutto-Grundfläche des Gebäudes belief sich vor der Sanierung auf insgesamt 1.110 m². Durch die Sanierung wurde die Grundfläche auf insgesamt 2.105 m² erweitert.
Die Gesamtsanierung umfasste neben der umfassenden thermischen Sanierung inklusive Verschattung, die Errichtung einer PV-Anlage, einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sowie den Anschluss an ein biogenes Fernwärmenetz.
Ausgangszustand
Gebäude
Eigentümer/ Betreiber:
- Polytechnische Schulgemeinde Waidhofen an der Thaya
Ansprechpartner / Kontaktpersonen:
- eKUT GmbH
Ing. Otmar Schlager
Hans-Kudlich-Straße 2, 3830 Waidhofen/Thaya
Tel. 02842/21800
E-Mail: office@ekut.at
Architekt:
- Architekt ZT Schwingenschlögl GMBH
- Schubertplatz 7, 3950 Gmünd
Standort:
- Gymnasiumstraße 4, 3830 Waidhofen an der Thaya
Gebäudetyp:
- Schulzentrum (Kindergärten und Pflichtschulen)
Errichtungsjahr Bestandsgebäude:
- 1923
Größe (BGF):
- 1.110 m² vor der Sanierung
- Erweiterung auf 2.105 m²
Zustand/ Ausstattung Bestand:
- Das Gebäude wurde 1923 errichteten und 1965 umgebaut. Bis zum Jahr 1997 wurde das Gebäude als Zentrale der Freiwilligen Feuerwehr Waidhofen/Th. genutzt. Derzeit wird es als Schule und Kindergarten genutzt.
Motiv der Sanierung
Mängel/ Schwachstellen/ Probleme im Bestand:
- Da das Gebäude ist für die Ansprüche der Schule zu klein geworden.
Ziele
Vision
Wünsche / Ziele Bauherr Ökologie/ Energieeffizienz/ Komfort:
- Durch Sanierung und Erweiterung sollte ein modernes, den Bedürfnissen des Schulbetriebes gerecht werdendes Gebäude entsteht
Maßnahmen
Gebäudehülle
Bauteilaufbauten:
- Die Außenwände von konditionierten Räumen gegen Außenluft wurden mit 12 cm und in Teilbereichen mit 20 cm Wärmedämmung versehen.
Die oberste Geschoßdecke des Bestandes wurde komplett vom neu aufgesetzten zweiten Obergeschoß überdeckt. Lediglich der eingeschoßige Lagerbereich im Osten bleibt ohne Überbauung. Dessen Decke zum unbeheizten Dachraum wurde mit 26 cm Dämmstoff belegt.
Der unbeheizte Keller wurde nicht gedämmt, allerdings wurde der Kellerraum unter den Zubau vergrößert und dieser neu gebaute Teil wurde mit 10 cm gedämmt. - Alle Fenster und Türen wurden gegen Holz-Alu-Fenster mit Wärmeschutzverglasung ausgetauscht.
Baustoffe:
- Außenwände – 12 cm bis 20 cm Wärmedämmung
- Decke Lagerbereich – 26 cm Dämmstoff
- Zubau des Kellerraums – 10 cm Dämmstoff
Fensterqualität:
- Alle Fenster und Türen wurden gegen Holz-Alu-Fenster mit Wärmeschutzverglasung ausgetauscht.
Haustechnik
Heizung:
- Die Bereitstellung der Raumwärme erfolgt seit der Sanierung zentral mittels biogener Fernwärme.
Kühlung:
- Als Verschattungssystem und zur Reduzierung des Kühlbedarfes wurden außenliegende Sonnenschutzelemente installiert.
Lüftung:
- In den Klassen- und Werkräumen wurden dezentrale Lüftungsgeräte mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung eingebaut.
Sanitär:
- Aufgrund des geringen Verbrauchs an Warmwasser wird dieses elektrisch erwärmt.
Elektrik:
- Die Beleuchtung wurde im Zuge der Sanierung auf eine effiziente LED-Beleuchtung umgestellt.
- Einer Photovoltaik-Anlage mit einer Modulfläche von rund 120 m² und einer Leistung von 20 kWp wurde errichtet.
Regelungstechnik:
- der Energieverbräuche kommen Bus – fähige Zähler für die Elektro-Zählung und die Wärmemengenzählung zum Einsatz. Das Automationssystem ist mit entsprechenden Schnittstellen zur Übertragung und Fernauslesung der Zählerdaten aus dem Bus System nach ÖNORM EN 1434 ausgestattet.
Energieeffizienz
Maßnahmen zur Effizienzsteigerung:
- Fensteraustausch
- Fassadendämmung
- außenliegender Sonnenschutz
- LED Beleuchtung
Abwärmenutzung:
- Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
Nutzung Erneuerbarer Energiequellen:
- PV-Anlage
- Fernwärme aus Biomasse
- Öko-Strom
Ergebnisse
Kennzahlen
Der spezifische Heizwärmebedarf beschreibt die erforderliche Wärmemenge pro Quadratmeter beheizte Bruttogeschossfläche, die ein Gebäude an einem bestimmten Ort (Klima) oder bei einem Referenzklima pro Jahr benötigt, um die Innenraumtemperatur auf 20 Grad Celsius zu halten.
Der Kühlbedarf ist diejenige Nutzenergie, die nötig ist, um die Räume eines Gebäudes beim Auftreten von Überwärmung auf die gewünschte Soll-Temperatur zu kühlen.
Als Heizlast versteht man jene Wärmelast die notwendig ist, um den Wärmeverlust von Räumen auszugleichen.
Die Kühllast ist eine aus einem Raum abzuführende Wärmelast, die notwendig ist, um einen vorgegebenen Raumluftzustand zu erreichen oder zu erhalten.
Heizwärmebedarf/ vorher:
- 48,7 kWh/(m²a) = HWBref,RK
Heizwärmebedarf/ nachher:
- 21,8 kWh/(m²a) = HWBref,RK
Kühlbedarf/ vorher:
- 0,0 kWh/(m³a) = KB*RK ; 12,8 kWh/(m²a) = KB*SK
Kühlbedarf/ nachher:
- 0,0 kWh/(m³a)= KB*RK ; 16,2 kWh/(m²a) = KB*SK
Spezifische Heizlast:
- Vorher: 43,82 kW, entspricht 39,46 W/(m²BGF) bei einer BGF von 1110,5 m²
- Nachher: 49,04 kW, entspricht 23,29 W/(m²BGF) bei einer BGF von 2.105 m²
Erwartete CO2- Einsparung:
- In Summe kann eine Reduktion der CO2-Emissionen von 29 Tonnen pro Jahr erzielt werden.
Tatsächliche Einsparung:
- ca. 30.000 kWh/a bei Wärme gegenüber dem Bestand (ca. 75% Ersparnis)
- ca. 20.000 kWh durch die PV-Anlage
Messungen im Rahmen der Qualitätssicherung Herstellung:
- –
Kosten
Investitionskosten:
- Gesamte Investitionskosten:
- Beantragte Investitionskosten: € 1.306.700 / 1.273.533,00
- Umweltrelevante Kosten:€ 1.235.393,00
Einsparungen im Betrieb:
- –
Förderungen:
- Förderbasis: EUR 827.713,00
- Förderung Bund: EUR 162.893,05
- Förderung EU (ELER): EUR 159.220,95
- Beantragte Förderung: EUR 1.306.700
Kosten je m² BGF:
- –
Persönliche Erfahrungen
Planungs- und Bauphase
Bericht zum Planungsprozess (Zusammenarbeit der Akteure, Schwierigkeiten, best practice Beispiele):
- –
Hindernisse im Planungsprozess (Genehmigungen/ Behörden/ Anrainer/…):
- –
Empfehlungen:
- –
Chronologie/Bautagebuch:
- Baufertigstellung: 2020
Nutzung
Erfahrungen:
- –
Nutzungskomfort:
- –