Ausschreibung Mustersanierung

Bis 13.09.2024 können umfassende Sanierungsprojekte von betrieblich genutzten und öffentlichen Gebäuden gefördert werden.

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Für das Heizen von Gebäuden und die Aufbereitung von Warmwasser benötigt Österreich rund ein Drittel seiner Endenergie. Will man diesen Anteil bei bestehenden Gebäuden reduzieren, müssen dieser einer umfassenden Sanierung unterzogen werden. Um zu zeigen, wie eine deutliche Reduktion von Energiebedarf und CO2-Emissionen erreicht werden können, fördert der Klima- und Energiefonds erneut Best-Practice-Sanierungen.

 

Best Practice Projekte

Geschäftsführer raum & kommunikation, Mitglied des ExpertInnen-Beirats des Klima- und Energiefonds Robert Korab

„Das Besondere an der Mustersanierung ist, dass gezielt die Sanierung von gewerblich genutzten Gebäuden gefördert wird, die einen beträchtlichen Teil des gesamten Häuserbestands ausmachen und häufig einen sehr hohen Energieverbrauch haben. Die Mustersanierung kann die qualitative Latte für die Erlangung von Fördermitteln sehr hoch legen. Mit exzellenten Projekten werden Möglichkeiten gezeigt, die vielleicht in 15 Jahren Standard sein werden. Zugleich müssen gewerbliche Gebäude auch aus wirtschaftlichem Gesichtspunkt nachhaltig saniert werden. Solche Leuchtturmprojekte haben daher eine wichtige Vorbildwirkung.“

Boutiquehotel Stadthalle, OHV-Vorsitzende Wien Michaela Reitterer

„Als eine der ersten, die das Programm in Anspruch genommen hat, habe ich sicher auch Pionierarbeit geleistet. Ich habe also ein wenig von den Förderungen profitiert, viel mehr aber vom Imagezugewinn, den ich mit meinem Boutiquehotel Stadthalle als „best practice“- Beispiel für grüne Hotellerie verbuchen konnte.“

Direktor Raiffeisenbank Straß-Spielfeld Johann Rauscher

„Die Raiffeisenbank Straß wird umfassend thermisch saniert und die Haustechnik komplett erneuert. Dieses Bauvorhaben, mit einem Anfangswert von 194 kWh/m²a setzt einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. Der erreichte Wert von 25 kWh/m²a bietet enormen Vorteil durch niedrige Folgekosten. Die Kühlung erfolgt über eine Kühldecke, kombiniert mit einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Die Nutzung der Sonnenenergie mit Photovoltaik lässt sich optimal für den Eigengebrauch des Bürobetriebs verwenden. Abgerundet wird der Bau mit umweltfreundlichen Baustoffen für Gesundheit und Wohlbefinden, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit.“

Volksschulobmann Kirchberg am Wagram und Vizebürgermeister Hubert Fiegl

„Unsere Vision war, aus einem thermisch und atmosphärisch völlig unzureichendem Gebäude, eine Bildungsstätte mit Wohlfühlfaktor und Lust am Bildungserlebnis zu machen. Durch das Förderprogramm Mustersanierung konnten wir diese Ziele realisieren. In Zukunft wird die Volksschule über eine Solaranlage und eine 20 kWp Photovoltaikanlage mit Energie versorgt. Ein Visualisierungsdisplay im Eingangsbereich soll zur Vorbildwirkung bei Schülern, Eltern und Lehrern beitragen. Im September 2012 können die Kinder in der „Energie-Schule“ ins neue Schuljahr starten und das Thema Energie im Schulalltag bewusst miterleben.“

Geschäftsführer BIPA Hubert Sauer

„BIPA hat die Mustersanierung genutzt, um die Filiale in der Wiener Kärntner Straße thermisch zu sanieren, das Beleuchtungskonzept zu optimieren und so wirksame Klimaschutzmaßnahmen zu setzen. Das Ergebnis: Die Filiale verbraucht 85% weniger Heizwärme und wird unter der Energieausweis-Effizienzklasse „A+“ statt „D“ geführt. Möglich wurde diese enorme Einsparung an Energie – und damit auch des CO2-Ausstoßes und der laufenden Kosten – durch Maßnahmen wie eine hocheffiziente 3-Scheiben-Isolierverglasung im Eingangsbereich, eine verbesserte Dämmung und Isolierung der Kellerdecke und des Dachs und die energieeffizientere Gestaltung der Lichttechnik.“

Bürgermeister Gampern Hermann Stockinger

„Rückblickend ist die Mustersanierung des Gemeindeamtes ein Gewinn für alle: Es wurden nur ökologische Baustoffe verwendet und die Fassade ist hinterlüftet. Außerdem wird das Gemeindeamt zu 100% aus Erneuerbaren Energien versorgt. Das Gemeindeamt ist jetzt ein kleines Kraftwerk mit Strom aus unserer Photovoltaik-Anlage. Wir verbrauchen nur noch ein Viertel der Energie, die wir vor der Mustersanierung benötigt haben und produzieren sogar mehr Strom, als wir brauchen. Gemessen an der Lebenszyklusphase des Gebäudes hat sich die Mustersanierung auf alle Fälle gelohnt.“

Passivhausverband Günther Lang

„Weltweite Evaluierungen kommen zum Ergebnis, dass Passivhäuser tatsächlich die enorme Energieeinsparung „bringen“, für die sie konzpiert wurden. Immer bessere Komponenten führen dazu, dass es immer einfacher wird, Passivhäuser zu entwerfen und zu bauen. Zudem gibt es immer mehr Passivhaus-Leuchtturmregionen und Kommunen, die für ihre öffentlichen Bauten diesen wirtschaftlichen Baustandard heute schon vorgeben. Es ist entscheidend, dass dieses Investitionsprogramm für wirklich nachhaltige „Deep Renovation“ vergeben wird. So können jährlich 27.000 Green Jobs geschaffen und das Handelsbilanzdefizit Österreichs um 48 Mrd € verringert werden.“

Passivhaus Institut Darmstadt Wolfgang Feist

„Noch immer wird dem Thema Energieeffizienz viel zu wenig Bedeutung beigemessen, obwohl für die Klimaschutzziele 2050 die Energieeffizienz mit 65% den Megaanteil bewältigen wird müssen. Wir brauchen eine Verfünffachung der Ressourcenproduktivität, wollen wir langfristig sieben Milliarden Menschen auf diesem Planeten sozial verträglich versorgen. Das Passivhaus erlaubt sogar einen Faktor 10, ist also eine fantastische Innovation und heute bereits absolut rentabel – auch in der Altbausanierung.“

Geschäftsführung ATRIUM® - Raum für Ideen Jeannot Fink & Reinhard Warger

„Die thermische Sanierung des Gebäudebestandes ist eine Notwendigkeit für das Erreichen der österreichischen Klimaschutzziele. Die Mustersanierung ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung, indem sie Unternehmen fördert, ihre in die Jahre gekommenen Bestandsobjekte auf „Best-Practice“-Niveau zu ertüchtigen. Mit dem Projekt „Altes Rathaus Lauterach“ zeigt die ATRIUM Bauträger GmbH, dass es möglich ist, einen Bau aus den 60er/70er Jahren auf Passivhausniveau zu sanieren. Mit der Entscheidung den Lebenszyklus des Gebäudes durch eine Generalsanierung weiterzuführen wird zudem ein Großteil an „Grauer Energie“ (bis zu 70%) eingespart.“

Mustersanierungs-Kurzfilme

Der Klima- und Energiefonds initiiert und unterstützt mit dem Programm „Mustersanierung“ ambitionierte Best-Practice-Sanierungsprojekte von Nicht-Wohngebäuden. Die Kurzfilme widmen sich Vorzeigeprojekten aus den Bereichen: öffentliche Gebäude, Unternehmen und Hotelbetriebe. Mehr Videos finden Sie in der entsprechenden Rubrik „Kurzfilme“ im Reiter „Über Mustersanierungen“.

Video Best Practice

Best Practice Projekte liefern durch Ihre Beispielwirkung wichtige Impulse für die Sanierungsstandards der Zukunft. Wie aus Gebäuden zukunftsorientierte Wegweiser werden erfahren Sie hier:

Mustersanierungs-Kurzfilme & Best Practice Videos

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Ausschreibung Mustersanierung

15.02.2024 – 13.09.2024, 12:00 Uhr

Der Klima- und Energiefonds unterstützt im Rahmen dieses Programms innovative Sanierungen von Nicht-Wohngebäuden, welche über das übliche Sanierungsausmaß hinausgehen. Die Förderung erfolgt in Form von nicht rückzahlbaren Investitionszuschüssen. Außerdem bietet der Klima- und Energiefonds im Rahmen der verpflichtenden Beratung zum Monitoringsystem sowie der darüber hinausgehenden Planungsberatung allen Förderwerber:innen und Auftragnehmer:innen die kostenlose Möglichkeit zur Diskussion von Verbesserungsvorschlägen und Optimierungsmöglichkeiten mit einschlägigen Expert:innen bei der Projektentwicklung an.
Einreichen können alle Betriebe, sonstige unternehmerisch tätige Organisationen, Vereine und konfessionelle Einrichtungen sowie Einrichtungen der öffentlichen Hand und Gebietskörperschaften in Österreich.
Die Förderaktion umfasst
• Maßnahmen zur thermischen Gebäudesanierung,
• Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz,
• Maßnahmen zur Anwendung erneuerbarer Energie,
• Versorgungsgemeinschaften
• und konsortiale Einreichungen zur gemeinschaftlichen Sanierung von Gebäuden, deren erstmalige Baubewilligung älter als 15 Jahre ist, sowie von denkmal- und ensemblegeschützten Gebäuden.

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