Enickl – Mustersanierung Betriebsgebäude – in Umsetzung

30.08.2022

Executive Summary

Herr DI Enickl beabsichtigt als Eigentümer des Gebäudes eine thermische Gesamtsanierung eines 1961 errichteten Gebäudes. Das dreistöckige Gebäude am Standort 4407 Dietach (Oberösterreich) wurde als Produktionsbetrieb für Biomassekessel genutzt.
Nach der Sanierung soll das Gebäude aufgrund der Lage zu Steyr und seinen Großbetrieben künftig für Bürozwecke und für die Zimmervermietung genutzt werden. Angesprochen werden Nutzer, welche Büroräume benötigen aber auch Nutzer, welche in der Umgebung ihre Kunden für einen begrenzten Zeitraum finden. Diese haben die Möglichkeit Büro und Nächtigungsmöglichkeit in einem Gebäude zu finden. Das Gebäude mit einer Bruttogeschoßfläche nach der Sanierung von 825 m² (vor Sanierung 717 m²) wird ausschließlich betrieblich genutzt.

Die thermische Sanierung umfasst die Anbringung einer Vollwärmeschutzfassade, die Dämmung des Daches, der untersten Geschoßdecke und den Austausch der Fenster und Außentüren. Das Gebäude soll zukünftig mit einer monovalenten Wasser/Wasser-Wärmepumpe versorgt werden. Neben der thermischen Sanierung wird eine Photovoltaikanlage errichtet.

Ausgangszustand

Gebäude

Eigentümer/ Betreiber:

  • Enickl Gerhard
    Nöckhamstraße 3
    4407 Dietach
    Telefonnummer: +43-664 88321828
    E-Mail: gerhard.enickl@voestalpine.com

Ansprechpartner / Kontaktpersonen:

  • DI, MBA Gerhard Enickl
    Nöckhamstraße 3
    4407 Dietach
    Telefonnummer: +43-664 88321828
    E-Mail: gerhard.enickl@voestalpine.com

Architekt:

Technischer Planer:

  • Energie-Detektei Strasser
    Franz Strasser
    Tollet 9
    4710 Tollet
    Telefon: +43 664 1826363
    E-Mail: franz.strasser@energiedetektei.at

Beteiligte Kontrolle:

Standort:

  • Nöckhamstraße 3
    4407 Dietach

Gebäudetyp:

  • Bürogebäude

Errichtungsjahr Bestandsgebäude:

  • 1961

Größe (BGF):

  • Bestand: 717 m²

Zustand/ Ausstattung Bestand:

Motiv der Sanierung

Mängel/ Schwachstellen/ Probleme im Bestand:

  • Aufgrund des schlechten Zustandes des Gebäudes mit alten Fenstern, schlechter Isolierung und einer alten Ölheizung war eine Nutzung nur eingeschränkt möglich. Durch die Sanierung soll schlussendlich ein Gebäudestandard erreicht werden, der hohe Energieeffizienz mit einem
    angenehmen Raumklima verbindet und den Nutzwert erhöht. Wesentliche Aufgabenstellung und Zielsetzung der Mustersanierung:
    • Energetische Sanierung des Bürogebäudes
    • Senkung des Energieverbrauches
    • Nutzung erneuerbarer Energiequellen
    • Umweltfreundliche und effiziente Modernisierung des Altbestandes
    • Komfortgewinn und Steigerung der Behaglichkeit
    • Schaffung attraktiver Büroflächen ohne zusätzlicher Bodenversiegelung

Ziele

Vision

Wünsche / Ziele Bauherr Ökologie/ Energieeffizienz/ Komfort:

  • Ziel der Sanierung ist es, ein beinahe 50 Jahre altes Gebäude in einen bestmöglichen und vorzeigereifen Zustand in punkto Energiebedarf im Winter, wie auch im Sommer, zu modernisieren und nachhaltig nutzbar zu machen.

Maßnahmen

Gebäudehülle

Bauteilaufbauten:

  • Das Gebäude soll durch Dämmung der Außenwände mit 16 cm Hanffaserdämmplatten, durch Dämmung des Daches mit 24 cm Schafwolldämmfilz, die Dämmung der oberste Geschoßdecke mit 8 cm EPS Granulat und 6 cm EPS Platten, sowie den Austausch der Glasfassade (Ug = 0,5 W/m²K Uf = 1,0 W/m²K) thermisch saniert werden. Der Gesamtenergieeffizienz-Faktor des Gebäudes wird durch die umfassende Sanierung von 1,99 auf 0,4 verbessert sowie der HWBRef.RK von 157,2 auf 30,1 kWh/m²a reduziert.

Baustoffe:

  • 16 cm Hanffaserdämmplatten (Außenwand)
  • 8 cm EPS Granulat und 6 cm EPS Platten (oberste Geschoßdecke)
  • 24 cm Schafwolldämmfilz (Dach)

Fensterqualität:

  • Austausch der Glasfassade

Vermeidung von Wärmebrücken, Anschlussdetails:

Luftdichtigkeitskonzept:

 

Haustechnik

Heizung:

  • Das gesamte Gebäude wird zukünftig mittels einer monovalenten Wasser/Wasser-Wärmepumpe (39,8 kW) beheizt.

Kühlung:

  • Zur Klimatisierung und Kühlung werden die Anlagen der Wärmepumpe für Free-Cooling genutzt.

Lüftung:

Warmwasser:

Elektrik:

  • Umstellung auf LED

Regelungstechnik:

  • Installation eines Energieverbrauchsmonitorings

PV-Anlage:

  • Es ist geplant eine 47,4 kWp Photovoltaik-Anlage mit einer Modulfläche von 235 m² zu errichten. Der überschüssige Strom wird in das Netz eingespeist.

Energieeffizienz

Maßnahmen zur Effizienzsteigerung:

  • Thermische Sanierung
  • Austausch der Fenster
  • LED Beleuchtung
  • PV-Anlage
  • Free-Cooling

Abwärmenutzung:

Nutzung Erneuerbarer Energiequellen:

  • PV-Anlage

Besondere Lösungen:

  • Einsatz von Dämmstoffen mit österr. Umweltzeichen oder natureplus / Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen

Ergebnisse

Kennzahlen

Der spezifische Heizwärmebedarf beschreibt die erforderliche Wärmemenge pro Quadratmeter beheizte Bruttogeschossfläche, die ein Gebäude an einem bestimmten Ort (Klima) oder bei einem Referenzklima pro Jahr benötigt, um die Innenraumtemperatur auf 20 Grad Celsius zu halten.

Der Kühlbedarf ist diejenige Nutzenergie, die nötig ist, um die Räume eines Gebäudes beim Auftreten von Überwärmung auf die gewünschte Soll-Temperatur zu kühlen.

Als Heizlast versteht man jene Wärmelast die notwendig ist, um den Wärmeverlust von Räumen auszugleichen.

Die Kühllast ist eine aus einem Raum abzuführende Wärmelast, die notwendig ist, um einen vorgegebenen Raumluftzustand zu erreichen oder zu erhalten.

Heizwärmebedarf / vorher:

  • 157,2 kWh/m²a HWBref,RK entspricht 172,7 kWh/m²a HWBref,SK

Heizwärmebedarf / nachher:

  • 30,1 kWh/m²a HWBref,RK entspricht 33,3 kWh/m²a HWBref,SK

Kühlbedarf / vorher:

  • 0 kWh/m³a KB*RK entspricht 0 kWh/m²a KB,SK

Kühlbedarf / nachher:

  • 0 kWh/m³a KB*RK entspricht 8,7 kWh/m²a KB,SK

Spezifische Heizlast / vorher:

  • – W/m² BGF

Spezifische Heizlast / nachher:

  • – W/m² BGF

Erwartete CO2- Einsparung:

  • In Summe kann eine Reduktion der CO2-Emissionen von 61 Tonnen pro Jahr erzielt werden.

Erwartete Einsparung:

  • Heizwärmebedarf Referenz – Reduktion: ca. 80%
  • fGEE – Reduktion: ca. 80%

Messungen im Rahmen der Qualitätssicherung Herstellung:

 

Kosten

Investitionskosten:

  • Beantragte Investitionskosten: 711.120,00 EUR
  • Umweltrelevante Kosten: 591.903,00 EUR

Förderungen:

  • Förderbasis: 591.903,00 EUR
  • Voraussichtliche Förderhöhe: 255.789,00 EUR

Kosten je m² BGF:

  • ca. 992 €/m² BGF (Beantragte Invest.kosten/m² BGF Bestand)

Persönliche Erfahrungen

Planungs- und Bauphase

Bericht zum Planungsprozess (Zusammenarbeit der Akteure, Schwierigkeiten, best practice Beispiele):

Hindernisse im Planungsprozess (Genehmigungen/ Behörden/ Anrainer/…):

Empfehlungen:

  • Durch eine frühzeitige Einbindung eines Energieberaters meines Vertrauens und einer raschen Fokussierung auf das Mustersanierungsprogramm, wurde bereits bei der Bauplanungsphase ein Schwerpunkt auf die gesamtheitliche Energieoptimierung mit Nutzung nachhaltiger Ressourcen und erneuerbaren Energieträgern gelegt. Eine große Herausforderung ist das Erstellen der Einreichung, da insbesondere die Vorbereitung der Unterlagen einen hohen zeitlichen Aufwand bedeuten. Durch die verstärkten Bautätigkeiten sowie Baustoffmangel, unterbrochene Lieferketten, bedingt durch die COVID-Pandemie ist es zeitweise unmöglich Angebote von potenziellen Lieferanten zu bekommen. Teilweise sind derzeit Firmen, wie beispielsweise Wärmepumpenlieferanten, nicht lieferfähig, weil globale Versorgungsketten zusammengebrochen sind und Lieferzeiten nicht eingehalten werden können. Daher sind bei der Projektabwicklung eine hohe Flexibilität und Kreativität gefordert.

Chronologie/Bautagebuch:

  • Planungsstart: Sommer 2021
    Baustart: Frühjahr 2022
    Baufertigstellung: geplant Frühjahr 2023

Nutzung:

Nutzungskomfort:

Erfahrungen:

Energieausweise & Planung

Ihre Ansprechpartner

Techn. Planer Energie-Detektei Strasser Franz Strasser +43 664 1826363 franz.strasser@energiedetektei.at Tollet 9
4710 Tollet