Landeswarnzentrale Villach

27.10.2020
LAWZ Villach01

Executive Summary

Die Stadt Villach hat die thermische Gesamtsanierung der 1993 errichteten Bezirksalarm- und Warnzentrale Villach vorgenommen.
Im Zuge der Umsetzung, wurde am Standort der Hauptfeuerwache Villach die Landesalarm- und Warnzentrale LAWZ Villach untergebracht. Im Konkreten wurde der südliche Teil des Obergeschosses im Hauptgebäude zur Unterbringung der Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) adaptiert.
Entsprechend den Nutzungsanforderungen für das LAWZ wurde der südliche Gebäudeteil im Obergeschoss adaptiert bzw. erweitert. Die Brutto-Grundfläche des konditionierten Bestandsgebäudes beläuft sich auf insgesamt 179 m² und beträgt nach der Sanierung insgesamt 226 m².
Die Gesamtsanierung umfasst neben der umfassenden thermischen Sanierung inklusive Verschattung und Lüftung mit Wärmerückgewinnung auch eine Optimierung des Beleuchtungssystems sowie die Errichtung einer PV-Anlage.
Die Stadt Villach hat die thermische Gesamtsanierung der 1993 errichteten Bezirksalarm- und Warnzentrale Villach vorgenommen.

Im Zuge der Umsetzung, wurde am Standort der Hauptfeuerwache Villach die Landesalarm- und Warnzentrale LAWZ Villach untergebracht. Im Konkreten wurde der südliche Teil des Obergeschosses im Hauptgebäude zur Unterbringung der Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) adaptiert.

Entsprechend den Nutzungsanforderungen für das LAWZ wurde der südliche Gebäudeteil im Obergeschoss adaptiert bzw. erweitert. Die Brutto-Grundfläche des konditionierten Bestandsgebäudes beläuft sich auf insgesamt 179 m² und beträgt nach der Sanierung insgesamt 226 m².

Die Gesamtsanierung umfasst neben der umfassenden thermischen Sanierung inklusive Verschattung und Lüftung mit Wärmerückgewinnung auch eine Optimierung des Beleuchtungssystems sowie die Errichtung einer PV-Anlage.

Ausgangszustand

Gebäude

Eigentümer/ Betreiber:

  • Stadt Villach

Ansprechpartner / Kontaktpersonen:

Architekt und techn. Planer:

  • ARCH + MORE Ziviltechniker GmbH

Standort:

  • Kasernengasse 3, 9524 Villach-St. Magdalen

Gebäudetyp:

  • Bürogebäude

Errichtungsjahr Bestandsgebäude:

  • 1993

Größe (BGF):

  • Von 179 m² auf 226 m² erweitert

Zustand/ Ausstattung Bestand:

  • Das Gebäude wurde 1993 errichtet als Bezirksalarm- und Warnzentrale Villach errichtet.
  • Im Zuge der Umsetzung des Projektes wird am Standort der Hauptfeuerwache Villach die Landesalarm- und Warnzentrale LAWZ Villach untergebracht.
    Hauptbestandteil der LAWZ ist die Einsatzzentrale mit 3 Hauptarbeitsplätzen und 4 Notarbeitsplätzen, welche 24 Stunden am Tag besetzt ist.

    • Entsprechend den Nutzungsanforderungen für das LAWZ wird der südliche Gebäudeteil im Obergeschoss (Betriebseinheit) für folgende Nutzungen adaptiert, bzw. erweitert:
    • Gemeinschaftsbereich, barrierefreie Toilette, Serverraum, Lagerraum, Lageführungsraum und der Einsatzzentrale.
    • Zur Erfüllung der räumlichen Anforderungen der Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) ist ein Zubau an der Süd-Ost Seite im Obergeschoss von rund 50 m² geplant. In diesem wird ein Teil der Einsatzzentrale untergebracht.
    • Im Bereich der derzeitigen Einsatzzentrale wird ein Lageführungsraum errichtet. Dieser soll mit einer Doppelnutzung auch als täglicher Gruppen-Besprechungsraum für die Abteilung Feuerwehr (auch Hauptwache) genutzt werden.

Motiv für die Sanierung

Mängel/ Schwachstellen/ Probleme im Bestand:

  • In dem bestehenden Feuerwehrzentrum befindet sich das Bezirkskommando Villach-Stadt, die Bezirksalarm- und Warnzentrale Villach-Stadt und -Land, eine Atemschutzübungsstrecke und ein Katastrophenschutzlager.
  • Im Zuge der Umsetzung des Projektes „Landesalarm- und Warnzentrale Kärnten, Leitstellenverbund 3.0″ ist es geplant am Standort der Hauptfeuerwache Villach den LAWZ Villach unterzubringen. Im Konkreten soll der südliche Teil des Obergeschosses im Hauptgebäude zur Unterbringung der Landes Alarm- und Warnzentrale (LAWZ) adaptiert werden.

Ziele

Wünsche / Ziele Bauherr Ökologie/ Energieeffizienz/ Komfort:

  • Das Gebäude wurde im Jahre 1993 errichtet, ist also mittlerweile 25 Jahre alt, weshalb im Zuge des Umbaus eine hochwertige und ökologische thermische „Mustersanierung“ der Betriebseinheit geplant ist.

Ziele Planer:

  • Adaptierung  des südlichen Gebäudeteils im Obergeschoss, entsprechend den Nutzungsanforderungen für das LAWZ und die Umsetzung einer „Mustersanierung“ mit einer hochwertigen und ökologischen thermischen Gebäudehülle.
  • Grundsätzlicher Verzicht  auf gefährliche und ökologisch bedenkliche Stoffe wie H-FCKW-haltige Produkte, SF6-haltige Produkte, PVC, Schwermetalle sowie Tropenhölzer aus nicht nachhaltiger Produktion.

Kennzahlen

Erklärung der Kennzahlen:

  • Der spezifische Heizwärmebedarf beschreibt die erforderliche Wärmemenge pro Quadratmeter beheizte Bruttogeschossfläche, die ein Gebäude an einem bestimmten Ort (Klima) oder bei einem Referenzklima pro Jahr benötigt, um die Innenraumtemperatur auf 20 Grad Celsius zu halten.
  • Der Kühlbedarf ist diejenige Nutzenergie, die nötig ist, um die Räume eines Gebäudes beim Auftreten von Überwärmung auf die gewünschte Soll-Temperatur zu kühlen.
  • Als Heizlast versteht man jene Wärmelast die notwendig ist, um den Wärmeverlust von Räumen auszugleichen.
  • Die Kühllast ist eine aus einem Raum abzuführende Wärmelast, die notwendig ist, um einen vorgegebenen Raumluftzustand zu erreichen oder zu erhalten.

Heizwärmebedarf/ vorher:

  • 119,4 kWh/(m2a) bzw. 135,8 kWh/(m2a) lt. Energieausweis, Standortklima

Heizwärmebedarf/ nachher:

  • 37,0 kWh/(m2a) bzw. 42,9 kWh/(m2a) lt. Energieausweis, Standortklima

Kühlbedarf/ vorher:

  • 0,00 kWh/(m3a)

Kühlbedarf/ nachher:

  • 0,05 kWh/(m3a)

Spezifische Heizlast Vorher:

  • 14,1 kW, entspricht 78,87 W/(m2BGF) bei einer BGF von 179 m²

Spezifische Heizlast Nachher:

  • 9,9 kW, entspricht 43,69 W/(m2BGF) bei einer BGF von 226 m²

Erwartete CO2- Einsparung:

  • In Summe kann eine Reduktion der CO2-Emissionen von 16,5 Tonnen pro Jahr erzielt werden.

Maßnahmen

Gebäudehülle

Bauteilaufbauten:

  • Das Gebäude wurde vorwiegend durch das Aufbringen einer 16 cm Hanfdämmung an den Außenwänden sowie durch eine Dämmung des Daches, mittels 20 cm Zellulosedämmung, saniert.
    Thermische Sanierung des bestehenden Flachdaches durch Ausflockung des Hohlraumes in der Holzkonstruktion des Flachdaches.
    Dämmung des Flachdachs beim Zubau mit Weichfaserplatten

Baustoffe:

  • 16 cm Hanfdämmung – Außenwände
  • 20 cm Zellulosedämmung – Dach

Fensterqualität:

  • Austausch der Fenster (Holz-Aluminiumfenster mit 3-fach Verglasungen)

Haustechnik

Heizung:

  • Die Bereitstellung der Raumwärme erfolgt über einen bestehenden biogenen Fernwärme-Anschluss.

Kühlung:

  • Als Verschattungssystem und zur Reduzierung des Kühlbedarfes wurden außenliegende Sonnenschutzelemente installiert.
    Beschattung der Fensterelemente mit Raffstoren. Teilweiser innenliegender Sonnenschutz, bzw. Sichtschutz oder Verdunklungsmöglichkeit  durch Einbau eines Lamellenvorhanges.

Lüftung:

  • Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung wurde installiert.
    Die bestehende Lüftungsanlage wurde abgebrochen und entsorgt und durch eine neue ersetzt. Lüftungskanäle wurden adaptiert und teilweise neu errichtet.

Sanitär:

  • Die Bereitstellung des Warmwassers erfolgt über einen bestehenden biogenen Fernwärme-Anschluss.

Elektrik:

  • Einbau von LED Beleuchtung in den definierten Bereichen (z.B. Klassenräume Dachgeschoss).
    Das gesamte Gebäude ist im Zuge der Brandschutzmaßnahmen mit Notbeleuchtungen und Fluchtwegs Beleuchtungen versehen worden.
    Ausführung der Fluchtwegsbeleuchtung.
    Errichtung eines Unterverteilers.

Regelungstechnik:

  • Steuerung und Regelung wurden energieeffizient adaptiert.
    Dafür wurde ein Monitoringsystem integriert das zum Ziel hat, die Energieeffizienz des Gebäudes nachzuweisen. Folgende Messgrößen werden erfasst: Wärmemengenzählung,  elektrische Energie, Lüftungsanlage, Daten des Außenklimas und Komfortparameter Innenraum
    Das  Monitoring beinhaltet ein monatliches Auslesen und Verarbeiten der Daten. Die Daten werden einer Plausibilitätsprüfung unterzogen.

Solaranlage:

  • Es wurde eine Photovoltaik-Anlage mit einer Modulfläche von rund 63 m² und einer Leistung von 10 kWp errichtet, welche jährlich zirka 13,01 MWh an Strom liefert und somit einen wesentlichen Anteil des Strombedarfs des sanierten Gebäudes abdeckt.

Energieeffizienz

Maßnahmen zur Effizienzsteigerung:

  • Ein Monitoring wurde installiert.
  • Dämmung der Außenwände und des Dachs
  • LED Beleuchtung
  • Verschattungssystem

Abwärmenutzung:

  • Durch die Lüftungsanlage.

Nutzung Erneuerbarer Energiequellen:

  • PV-Anlage

Besondere Lösungen:

  • Brunnenkühlung (Nutzung eines bestehenden Brunnens)

Ergebnisse

Kosten

Investitionskosten:

  • Errichtungskosten: ca. EUR 750.000,00 Netto
  • Beantragte Investitionskosten: EUR  347.588,00
  • Umweltrelevante Investitionskosten: EUR  255.142,00

Förderungen:

  • Förderbasis: EUR  219.422,00
  • Förderung Bund: EUR  86.120,00

Performance

Messungen im Rahmen der Qualitätssicherung Herstellung:

  • Blower door Test zur Messung der Luftdichtheit
  • Monitoring

Persönliche Erfahrungen

Planungs- und Bauphase

Bericht zum Planungsprozess (Zusammenarbeit der Akteure, Schwierigkeiten, best practice Beispiele):

  • Die Projektsteuerung (Projektmanagment) wurde, während der gesamten Planung- und Bauphase seitens der Stadt Villach durchgeführt.

Chronologie/Bautagebuch:

  • Planungsstart: 07/2018
  • Baustart: 04/2019
  • Baufertigstellung: 11/2019

Nutzung

Nutzungskomfort Erfahrungen;

Energieausweise & Planung

Ihre Ansprechpartner

Architekt+Planung ARCH + MORE Ziviltechniker GmbH
Ansprechperson Abteilung Hochbau und Liegenschaften Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Gerd Spitaler gerd.spitaler@villach.at