Kindergarten, Leogang – Umgesetzt

21.10.2020
LeogangAnsichtmittel

Executive Summary

Die Gemeindevertretung von Leogang hat in der Sitzung vom 07. Mai 2014 den Baubeschluss für die Erweiterung bzw. die Sanierung des Kindergartens in Sonnrain gefasst. Nach einem ca. 2 Jahre andauernden Planungsprozess wurde der Planungsentwurf der Fa. W2 Manufaktur GmbH von der Gemeindevertretung abgesegnet und die ersten Vergabebeschlüsse an die ausführenden Firmen gefasst. Auf Grund des über 35 Jahre alten Baubestandes war es von Anfang an vorgesehen, eine umfassende Sanierung der Gebäudehülle sowie der Innenräume durchzuführen. Neben der Anbringung eines Wärmedämmverbundsystems an der Fassade wurden sämtliche Fenster und Türen erneuert und die Beschattungssysteme getauscht. Auch die Dachkonstruktion und die Kelleraußenwände wurden mit einer Wärmedämmung ausgestattet. Auf Grund der enormen Energieeinsparung lt. Berechnung im Energieausweis wurde die Beibehaltung der Elektroheizung beschlossen. Durch den Einbau einer Wohnraumlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung konnte der Energiebedarf für die Elektroheizung zusätzlich wesentlich gesenkt werden. Für die zukünftige Energieversorgung ist die Errichtung einer Photovoltaikanlage im Gartenbereich vorgesehen. Diese Anlage deckt beinahe 100% des Hochtarif- Energiebedarfs ab. Für die Elektroheizungsanlage wurde ein zertifizierter Ökostromliefervertrag abgeschlossen.

Neben einer umfassenden Sanierung des Bestandsgebäudes wurde eine Erweiterung des Kindergartens im Dachgeschoß durchgeführt. Durch den Abbruch bestehender Wohnungen und durch die Anhebung des Dachstuhls im mittleren Bereich können im Dachgeschoß ein weiterer Gruppenraum, ein Bewegungsraum sowie ein Krabbelgruppenraum samt zugehörigen Sanitärräumen untergebracht werden.

Ausgangszustand

Gebäude

Eigentümer/ Betreiber:

  • Gemeinde Leogang

Ansprechpartner / Kontaktpersonen:

  • AL Ing. Mario Paye
  • BauAL Ing. Thomas Riedlsperger

Architekt:

  • W2 Manufaktur GmbH
    • Leogang 62, 5771 Leogang

Techn. Planer:

    • Ingenieurbüro Morokutti und Jann,
      • Rosental 84, 5771 Leogang
  • Gebäudetechnik
    • TB Johannes Hasenauer,
      • Kirchhamerstraße 10, 5751 Maishofen

Standort:

  • A- 5771 Leogang, Nr. 4

Gebäudetyp:

  • Kindergarten

Errichtungsjahr Bestandsgebäude:

  • 1978

Größe (BGF):

  • 1.110 m² vor der Sanierung
  • 1.402 m² nach der Sanierung

Zustand/ Ausstattung Bestand:

  • Einige Gebäudeteile waren sanierungsbedürftig, darunter die Dachdeckung sowie Fenster- und Türelemente. Die Bausubstanz allgemein war gut.

Motiv der Sanierung

Mängel/ Schwachstellen/ Probleme im Bestand:

  • Behebung der bestehenden Mängel (Dachdeckung, Fenster- und Türelemente) sowie größerer Platzbedarf

Ziele

Vision

Wünsche / Ziele Bauherr Ökologie/ Energieeffizienz/ Komfort:

  • Zeitgemäße Sanierung des Gebäudes mit Erweiterung für eine zusätzliche Kindergartengruppe und eine Krabbelgruppe für unter 3-Jährige.
  • Senkung des Energieverbrauchs für Heizung und Lichtstrom.
    Austausch der Beleuchtungskörper gegen energiesparende Beleuchtungsanlagen. Teilweise Selbstversorgung mit Strom durch eine Photovoltaikanlage.

Maßnahmen

Gebäudehülle

Bauteilaufbauten:

  • Anbringung eines Wärmedämmverbundsystems an der Fassade: 16 cm Fassadendämmplatten aus Mineralwolle (U-Wert: 0,14 W/m²K); erdanliegende Wände im Untergeschoss werden überwiegend mit 16 cm XPS und zum kleinen Teil mit 10 cm Foamglas gedämmt, damit sinkt der U-Wert auf 0,16 bzw. 0,23 W/m²K.
  • Dämmung der Kelleraußenwände
  • Dämmung der Dachkonstruktion: 14 cm Aufdachdämmung (U-Wert: 0,13 W/m²K

Baustoffe:

  • Mineralwolldämmplatten an der Fassade und in der Dachkonstruktion, XPS und Foamglas an den erdanliegenden Wänden,

Fensterqualität:

  • Fenstertausch: Fenster aus Holz und Aluminium mit einem U-Wert von ca. 0,75 W/m²K (bzw. 1,3 W/m²K bei den Dachflächenfenstern)
  • Erneuerung der Innentüren
  • Einbau zusätzlicher, neuer Fenster- und Türelemente

Haustechnik

Heizung:

  • Das bestehende System der elektrischen Direktheizung mit Radiatoren bzw. Fußbodenheizungen wurde beibehalten, die Anzahl der Heizkörper konnte reduziert werden.

Kühlung:

  • keine Kühlung

Lüftung:

  • Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung (Wärmerückgewinnungsgrad des Kreuzstrom-Plattenwärmetauschers: 90%)

Elektrik:

  • Umstellung der Beleuchtung auf T16-Leuchtstofflampen mit elektronischen Vorschaltgeräten und LEDs

Solarenergie:

  • PV-Anlage mit einer Modulfläche von 63,6 m² und einer Peakleistung von 9,75 kW liefert jährlich rund 10.000 kWh an Strom

Energieeffizienz

Maßnahmen zur Effizienzsteigerung:

  • Reduktion der Heizwärmebedarfs
  • Beleuchtungsoptimierung

Abwärmenutzung:

  • Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

Nutzung Erneuerbarer Energiequellen:

  • Photovoltaikanlage zur Nutzung der Sonnenenergie

Ergebnisse

Kennzahlen

Der spezifische Heizwärmebedarf beschreibt die erforderliche Wärmemenge pro Quadratmeter beheizte Bruttogeschossfläche, die ein Gebäude an einem bestimmten Ort (Klima) oder bei einem Referenzklima pro Jahr benötigt, um die Innenraumtemperatur auf 20 Grad Celsius zu halten.

Der Kühlbedarf ist diejenige Nutzenergie, die nötig ist, um die Räume eines Gebäudes beim Auftreten von Überwärmung auf die gewünschte Soll-Temperatur zu kühlen.

Als Heizlast versteht man jene Wärmelast die notwendig ist, um den Wärmeverlust von Räumen auszugleichen.

Die Kühllast ist eine aus einem Raum abzuführende Wärmelast, die notwendig ist, um einen vorgegebenen Raumluftzustand zu erreichen oder zu erhalten.

Heizwärmebedarf/ vorher:

  • 23,84 kWh/(m³a)

Heizwärmebedarf/ nachher:

  • 4,11 kWh/(m³a)
  • Bzw. 12,7 kWh/(m²a) lt. Energieausweis

Spezifische Heizlast:

  • Nach der Sanierung: 24,7 kW, entspricht  17,6 W/(m²BGF)

Kosten

Investitionskosten:

  • Gesamte Investitionskosten ca. 1,75 €  Millionen

Einsparungen im Betrieb:

  • Energiekosteneinsparung in 3 Jahren:  €

Förderungen:

  • Anerkennbare Investitionskosten: 397.253 €
  • Förderungen: 123.188 €  (entspricht einem Fördersatz von 31 %)

Kosten je m2 BGF:

  • € 1.248 /m2 BGF

Persönliche Erfahrungen

Planungs- und Bauphase

Bericht zum Planungsprozess (Zusammenarbeit der Akteure, Schwierigkeiten, best practice Beispiele):

  • Die Zusammenarbeit und Kommunikation mit den Planern waren sehr gut.
  • Sowohl die Bezirkshauptmannschaft Zell am See als auch die Kindergartenabteilung des Landes Salzburg wurden in Vorbesprechungen über das Projekt informiert. Die Zusammenarbeit mit den Behörden war gut.

Hindernisse im Planungsprozess (Genehmigungen/ Behörden/ Anrainer/…):

  • Keine

Empfehlungen:

  • Besonders wichtig ist es, sich bereits vor Baubeginn gut mit den Planern und den ausschreibenden Stellen abzusprechen, um eine problemlose Umsetzung zu garantieren. Es sollte so viel wie möglich im Vorfeld entschieden werden.

Nutzung

Nutzungskomfort/ Erfahrungen:

  • Die Rückmeldungen sind durchwegs positiv.
  • Die einfache Bedienung der Lüftung im Vergleich zur früheren Bedienung der Heizung wird sehr positiv aufgenommen.

Planung & Energieausweise

Ihre Ansprechpartner

Kontakt Gemeinde Leogang https://www.leogang.at/ Amtsleiter Ing. Mario Payer, info@leogang.at Nr. 4, 5771 Leogang
Kontakt Gemeinde Leogang https://www.leogang.at/ Bauamtsleiter Ing. Thomas Riedlsperger info@leogang.at Nr. 4, 5771 Leogang