Volksschule und Kindergarten Waxenberg, Oberneukirchen – in Umsetzung
21.10.2020Executive Summary
Ab Sommer 2016 wird der Bildungsstandort Waxenberg, bestehend aus Volksschule, Hort, Kindergarten und Krabbelstube, generalsaniert. Die Volksschule (EG) wird als 2-klassige Volksschule geführt, der Hort (UG) umfasst einen Gruppenraum
Der Kindergarten (UG) umfasst eine Kindergartengruppe und eine Gruppe der Krabbelstube, weiters einen Mehrzweckraum, der auch als Gruppenraum für reduzierte Gruppengrößen dient. Außerdem ist ein kleiner Turnsaal samt der nötigen Nebenräume im EG vorhanden.
Das Gebäude befand sich in Bezug auf den Wärmeschutz bzw. die Gebäudehülle im Wesentlichen im Originalzustand des Neubaus im Jahr 1972. Auch die Haustechnik wurde seit der Herstellung nicht saniert, ausgenommen punktuelle Nachbesserungen. Die Heizung wurde bis zur Sanierung als elektrische Nachtspeicherheizung betrieben.
Im Zuge der Sanierung wurde die gesamte Gebäudehülle thermisch saniert und die erdanliegenden Wände im Untergeschoß innen gedämmt. Alle Fenster und Portale sowie der Sonnenschutz wurden erneuert. Die Haustechnik inkl. Elektroinstallationen und Beleuchtung wurde komplett erneuert und für das Pelletslager wird ein Heizhaus zugebaut. Eine kontrollierte Be- und Entlüftungsanlage auch in den Klassenräumen (dezentral) sowie eine Photovoltaikanlage mit einer Spitzenleistung von 30 kW wurden installiert.
Ausgangszustand
Eigentümer/ Betreiber:
- Gemeinde Oberneukirchen
Ansprechpartner / Kontaktpersonen:
- Walter Limberger
Generalplaner:
- Architekt Dipl.Ing. Christoph Wenter
- www.wenter.at
Technischer Planer:
- Ingenieurbüro Mittermair
Standort:
- Waxenberg
Gebäudetyp:
- Volksschule
Errichtungsjahr Bestandsgebäude:
- 1978
Größe (BGF):
- 1.249 m²
Zustand/ Ausstattung Bestand:
- Zweigeschoßiges Gebäude mit 2 Schulklassen, drei Kindergruppen, im Wesentlichen im Originalzustand von 1978
Ziele
Motiv für die Sanierung
Motiv:
- Steigerung des energie-technischen Standards des Gebäudes und verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien
Maßnahmen
Gebäudehülle
Bauteilaufbauten:
- Bestehende Ziegelwände: Dämmung mit 20 cm Mineralwolle
Dämmung der erdanliegenden Wände mit 7,5 cm bis 16 cm Wärmedämmplatten - Wände gegen Dachboden: Dämmung zusätzlich mit 10 cm Steinwolle
Dämmung der obersten Geschoßdecke und Dachuntersichten mit 25-35 cm Steinwolle hinterlüftet; - Dämmung der erdanliegenden Fußböden mit 10 bzw. 15 cm EPS
Durch die Dämmmaßnahmen sinkt der mittlere U-Wert des Gebäudes auf 0,21 W/m²K
Baustoffe:
- Capatect MF-Fassadendämmplatte, Heraklith-Platten, Isover Klemmfilz
Fensterqualität:
- Ersatz der bestehenden Fenster durch Holz-Alu-Fenster mit einem U-Wert von 0,74 bis 0,86 W/m²K.
Luftdichtigkeitskonzept:
- Besonderes Augenmerk auf luftdichten Einbau: Fenster- und Türeinbau mit diffusionsdichter Abdichtung innen, Abdichtung von Wand- und Dachdurchführungen
Haustechnik
Heizung:
- Die Beheizung des Gebäudes erfolgte vor Sanierung durch eine Elektroheizung; im Rahmen der Sanierung erfolgte die Umstellung auf eine zentrale 40 kW Pelletsheizung, das Brennstofflager ist in einem Zubau untergebracht; Pufferspeicher 1.000 l
- Die Wärmeabgabe erfolgt über ein erneuertes wasserführendes System mit Heizkörpern.
Kühlung:
- Keine Kühlung
Lüftung:
- Einbau einer zentralen mechanischen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung zur Versorgung der Sanitärbereiche. Dezentrale Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung in den Klassenräumen.
- Der Wärmerückgewinnungsgrad beträgt 83% (zentrale Anlage) bzw. 70 % Rückwärmzahl bei den dezentralen Geräten
Sanitär:
- Warmwasserbereitung mit Frischwasserstation
Elektrik:
- Eine Photovoltaikanlage mit 30 kWp wird installiert.
- Im Zuge der Sanierung werden die gesamten Elektroinstallationen und die Beleuchtungsanlage erneuert.
Regelungstechnik:
- Die Außenverschattung wird zentral gesteuert.
Solaranlage:
- Die Sonnenenergie wird durch eine PV-Anlage in Strom umgewandelt.
Energieeffizienz
Maßnahmen zur Effizienzsteigerung:
- Dämmung der Gebäudehülle
Einbau zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung - Beleuchtungsoptimierung
Abwärmenutzung:
- Die Wärme der Abluft wird mit einem Wärmetauscher in den Lüftungsgeräten zurückgewonnen und der Zuluft zugeführt (Wärmerückgewinnungsgrad 84% bei zentraler Anlage, 70% bei dezentralen Anlagen)
Nutzung Erneuerbarer Energiequellen:
- Die Nutzung erneuerbarer Energiequellen ist gegeben durch eine PV-Anlage am Dach sowie durch einen Hackgutkessel zur Wärmeversorgung.
Ergebnisse
Kennzahlen
Der spezifische Heizwärmebedarf beschreibt die erforderliche Wärmemenge pro Quadratmeter beheizte Bruttogeschossfläche, die ein Gebäude an einem bestimmten Ort (Klima) oder bei einem Referenzklima pro Jahr benötigt, um die Innenraumtemperatur auf 20 Grad Celsius zu halten.
Der Kühlbedarf ist diejenige Nutzenergie, die nötig ist, um die Räume eines Gebäudes beim Auftreten von Überwärmung auf die gewünschte Soll-Temperatur zu kühlen.
Als Heizlast versteht man jene Wärmemenge die notwendig ist, um den Wärmeverlust von Räumen auszugleichen.
Die Kühllast ist eine aus einem Raum abzuführende Wärmelast, die notwendig ist, um einen vorgegebenen Raumluftzustand zu erreichen oder zu erhalten.
Heizwärmebedarf/ vorher:
- 37,6 kWh/(m³a) Referenzklima
- bzw. kWh/(m²a)
Heizwärmebedarf/ nachher:
- 5,9 kWh/(m³a) Referenzklima
- bzw. 23,6 kWh/(m²a) bez. auf Standortklima
Kühlbedarf/ vorher:
- 0,0 kWh/(m³a)
Kühlbedarf/ nachher:
- 0,0 kWh/(m³a)
Folgende Werte gelten für das sanierte Gebäude:
Erwartete CO2 – Einsparung:
- 89,07 t/a
Kosten
Investitionskosten:
- Beantragte Investitionskosten: € 617.200,-
- Gesamtkosten: ca. folgt nach Fertigstellung
Einsparungen im Betrieb:
- folgt nach Fertigstellung
Förderungen:
- Beantragte Investitionskosten: € 617.200,-
- Umweltrelevante Investitionskosten: € folgt nach Fertigstellung
- Förderbasis: € folgt nach Fertigstellung
- Förderhöhe: € folgt nach Fertigstellung
Kosten je m2 BGF:
- folgt nach Fertigstellung
Performance
Messungen im Rahmen der Qualitätssicherung Herstellung:
- Blower-Door-Test (Luftdichtheitstest)
- n50 = h-1folgt nach erfolgter Messung
Dokumentation
Bauphase
Chronologie/ Bautagebuch:
- Fertigstellung 1., Teilabschnitt September 2016
- Beginn Bauphase 2. Teilabschnitt startet im April 2017, Fertigstellung Herbst 2017
Persönliche Erfahrungen
Bauphase
Bericht zum Planungsprozess (Zusammenarbeit der Akteure, Schwierigkeiten, best practice Beispiele):
- Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten hat gut funktioniert. Es gab keine Probleme, wir würden es genauso wieder machen.
Hindernisse im Planungsprozess (Genehmigungen/ Behörden/ Anrainer/…):
- gab es keine
Nutzungskomfort/ Erfahrungen:
- uneingeschräkt positiv