APA-Die Bessermacher, Ottenschlag – Umgesetzt
23.10.2020Executive Summary
Die APA-Die-Bessermacher GmbH mit Firmenstandort in Wien führte die Sanierung eines Gebäudes in Ottenschlag (NÖ) aus dem Jahr 1910 durch. Das Gebäude mit einem Bruttovolumen von 1.346,91 m³ ist zweigeschossig, hat einen unbeheizten Dachboden und ist teilweise unterkellert. Das Gebäude, welches zuvor als Wohngebäude genutzt wurde, wird nach der Sanierung nun als Büro und Herberge genutzt.
Die Bereitstellung von Wärmenergie erfolgte zuvor über Stückholz-Einzelöfen. Nun hat eine Pelletsheizung mit einer Nennleistung von 49 kW über eine Niedertemperatur-Fußbodenheizung diese Aufgabe übernommen. Alle Bauteile der thermischen Gebäudehülle wurden entsprechend dem Stand der Technik gedämmt, um Heizkosten zu sparen und das Raumklima spürbar zu verbessern. Um die Frischluftversorgung auch bei der nunmehr dichteren Gebäudehülle sicherzustellen und um zusätzlich Energie zu sparen, wurde eine Raumlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung installiert. Außerdem wurde eine Photovoltaik-Anlage mit einer Spitzenleistung von 15 kWpeak am Dach errichtet, welche einen erheblichen Teil des Strombedarfs im Jahresschnitt abdecken soll.
Ausgangszustand
Eigentümer/ Betreiber:
- CNBC Die Berater
Ansprechpartner / Kontaktpersonen:
- Waltrun Weißenbacher
Architektruplanung:
- Bauträger CNBC Die Berater
- office@cnbc.at
Technische Planung:
- Wania Elektro-Installations GmbH
- 3631 Ottenschlag, Wachaustraße 12
- Ing. Günter Prohaska GmbH
- 3623 Kottes, Hauptstraße 44
Standort:
- Wachaustraße 6, 3631 Ottenschlag
Gebäudetyp:
- Bürogebäude, Pension
Errichtungsjahr Bestandsgebäude:
- 1910
Größe (BGF):
- 405 m2
Zustand/ Ausstattung Bestand:
- Nutzungsänderung von Wohngebäude zu Büro und Herberge
Motiv für die Sanierung
Mängel/ Schwachstellen/ Probleme im Bestand:
- Geringer Komfort, hohe Heizkosten
Anlass für die Sanierung:
- Nutzungsänderung, Heizkosteneinsparungen durch Verbesserung der thermischen Qualität des Gebäudes
Ziele
Wünsche/Ziele Bauherr:
- Heizkosteneinsparungen durch Verbesserung der thermischen Qualität des Gebäudes, Verbesserung des Raumklimas
Ziele Planer:
Maßnahmen
Gebäudehülle
Bauteilaufbauten:
- AW: Vollziegel-Mauerwerk mit EPS-F
- Kellerdecke: Vollziegel-Kappendecke mit EPS-Dämmung
- Erdanliegender Fußboden: Dämmung mit EPS
- Oberste Geschoßdecke: Holztramdecke mit EPS-Dämmung
Baustoffe:
- Dämmung der Außenwände mit 18 cm EPS-F
- Dämmung der Vollziegel-Kappendecke zum Keller mit 15 cm EPS
- Dämmung des erdanliegenden Fußbodens mit 8 cm EPS
- Dämmung der Holztramdecke als oberste Geschoßdecke mit 30 cm EPS
Fensterqualität:
- Holz-Alu-Fenster mit 3-fach Wärmeschutzverglasung mit
Ug = 0,7W/m²K und Uf = 1,0W/m²K
Vermeidung von Wärmebrücken, Anschlussdetails:
- Austausch aller Fenster
Luftdichtigkeitskonzept:
- Es wurden drei Luftdichtigkeitstests durchgeführt, je nach Gebäudezone. Alle n50 Werte erreichten zwischen 1,32 und 1,42 1/h
Haustechnik
Heizung:
- Pellets-Zentralheizung mit 49 kW
Warmwasser:
- kombiniert mit Raumheizung
passive Kühlung:
- Eine automatische Nachtlüftung über die Lüftungsanlage soll eine Überhitzung in den Sommermonaten vermeiden.
Lüftung:
- Komfortlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Wärmerückgewinnungsgrad 84,7%
Verschattung:
- Außenliegende Raffstores senken den Kühlbedarf der Räumlichkeiten so weit, dass keine weitere Kühlmaßnahme notwendig ist.
Elektro:
- Umrüstung der Beleuchtung auf LED
Energieeffizienz
Maßnahmen zur Effizienzsteigerung:
- Dämmung der Außenwände, zentrale Wärmeversorgung, Einbau zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Außenverschattung, LED-Beleuchtung
Nutzung erneuerbarer Energiequellen:
- Installation einer PV-Anlage mit 15,08 kWp am südwestlichen Dach
Besondere Lösungen:
- Passive Kühlung durch Nachtlütung
Ergebnisse
Kennzahlen
Der spezifische Heizwärmebedarf beschreibt die erforderliche Wärmemenge pro Quadratmeter beheizte Bruttogeschossfläche, die ein Gebäude an einem bestimmten Ort (Klima) oder bei einem Referenzklima pro Jahr benötigt, um die Innenraumtemperatur auf 20 Grad Celsius zu halten.
Der Kühlbedarf ist diejenige Nutzenergie, die nötig ist, um die Räume eines Gebäudes beim Auftreten von Überwärmung auf die gewünschte Soll-Temperatur zu kühlen.
Als Heizlast versteht man jene Wärmemenge die notwendig ist, um den Wärmeverlust von Räumen auszugleichen.
Die Kühllast ist eine aus einem Raum abzuführende Wärmelast, die notwendig ist, um einen vorgegebenen Raumluftzustand zu erreichen oder zu erhalten.
Heizwärmebedarf HWB/vorher:
- 56,1 kWh/(m3a)
Heizwärmebedarf HWB/nachher:
- 8,7 kWh/(m3a)
Folgende Werte gelten für das sanierte Gebäude:
Kühlbedarf:
- 0,1 kWh/(m3a)
Spezifische Heizlast:
- 23,2 W/m2
CO2 Einsparung pro Jahr:
- 6,78 Tonnen/Jahr
Investitionskosten:
- Beantragte Investitionskosten: € 445.529,00
- Umweltrelevante Kosten: € 339.721,00
Förderungen:
- Fördersumme: € 131.536,00
- Das entspricht einem durchschnittlichen Fördersatz von 39 %.
Kosten je m2 BGF:
- Ca. 1.100,- €/m2
Dokumentation
Planung:
- 2014 bis 2016
Bauphase:
- ab Frühjahr 2016
Fertigstellung:
- April 2017
Persönliche Erfahrungen
Planungs-/Bauphase
Bericht zum Planungsprozess:
- Die Zusammenarbeit zwischen Planer, Bauherrn und ausführenden Unternehmen (waren wir selbst) war sehr gut. Unsere Ziele – optimale thermische Gegebenheiten, angenehmes Raumklima und Voraussetzungen für die wirtschaftliche Nutzung des Gebäudes wurden umgesetzt. Auch die Zusammenarbeit mit dem Behörden war ausgezeichnet.
Hindernisse im Planungsprozess:
- Richtige Hindernisse gab es nicht. Die Ausführung hat 1,5 Jahre länger gedauert als geplant.
Empfehlungen:
- Nutzen Sie erfahrene Projektbegleiter
Nutzung
Nutzungskomfort/ Erfahrungen:
- Ausgezeichnet